Mansoori sprach seine große Anerkennung für die eingereichten Arbeiten aller Bewerberinnen und Bewerber aus: "Sie spiegeln die Vielfalt des Kunsthandwerks mit seiner tiefen Verbindung zwischen Tradition und Moderne, Individualität und Nachhaltigkeit wider. Unsere Wertschätzung für die herausragenden Leistungen zeigen wir mit diesem Preis und mit einer besonderen Veränderung ab diesem Jahr – der Erhöhung der Preisgelder von 8.500 Euro auf insgesamt 13.000 Euro.“
Für den 72. Staatspreis hatten rund 150 Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker ihre Arbeiten eingereicht und damit fast 50 mehr als im Vorjahr. Besonders ins Auge fällt der gestiegene Anteil junger und erstmaliger Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese positive Entwicklung betonte Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt: „Das deutsche Kunsthandhandwerk hat traditionell eine besondere Bedeutung für die Ambiente, deren Aufgabe es unter anderem ist, den Facettenreichtum zeitgenössischer Gestaltungskunst zu spiegeln. Daher freue ich mich sehr, dass sich das deutsche Kunsthandwerk heute so vital und jung präsentiert.“
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2024
- Preis: Christoph Leuner, Schreinermeister aus Garmisch-Partenkirchen, für Dosenobjekte aus Span- und MDF-Platten
- Preis: Philipp Gröninger, Gold- und Silberschmiedemeister aus Caan, für eine handgeschmiedete silberne Kaffeepresse
- Preis: Dora Herrmann, Handweberin aus Wennigsen / Bredenbeck für eine Decke aus regionaler Wolle von Pommerschen Landschafen
- Förderpreis: Emma Brix, Industriedesignerin aus Halle, für "Luftschlösser", eine Art ganzjährige Weihnachtspyramiden
Die nominierten Einreichungen setzen aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und Entschleunigung in anspruchsvolle und poetische Arbeiten um. Gerade die jüngere Generation setzt klare Statements und zeigt Werke, in denen sie dem technisierten und schnelllebigen Lifestyle ihre Wertschätzung für regionale Traditionen, Techniken und Materialien entgegensetzt. Die Arbeiten sind noch bis zum 30. Januar in der Halle 3.1 zu sehen.
Die Jury des Hessischen Staatspreises 2024
- Alexandra Gerlach, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum
- Sabine Wilp, Bundesverband Kunsthandwerk
- Matthias Wagner K, Museum Angewandte Kunst
- Britt Fröse, Handwerkskammer Wiesbaden
- Tischlerei Sommer, 1. Preisträger 2023
Hintergrund
Der Hessische Staatspreis gilt als der erste Staatspreis in Deutschland und stellt bis heute einer der wichtigsten Preise für das deutsche Kunsthandwerk dar. Ins Leben gerufen wurde er 1951 auf Initiative des Kunsthandwerk Hessen e. V., um einen Anreiz für besonders kreative Leistungen zu schaffen. Seitdem werden jedes Jahr Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker aus der gesamten Bundesrepublik eingeladen, sich mit aktuellen Arbeiten dem Wettbewerb zu stellen. Im Fokus stehen dabei eigenständige Gestaltungsansätze, Innovationen, Beherrschung von Material und Technik sowie ein überzeugendes Gesamtbild des Oeuvres.
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